Wie du sichtbar wirst und die Welt veränderst

 
Sichtbarkeit ist eine Entscheidung.

Die 2. Staffel von VOICE TO HEART startet mit der Be Seen! -Edition, genauer mit dieser Folge zum Thema Sichtbarkeit. Was Sichtbarkeit besonders für Frauen bedeutet und wie es DIR gelingt, gesehen zu werden, erfährst du in dieser Folge PLUS du bekommst persönliche Insights zu meinem Weg mit FEMME FERVOUR.

Let´s go! 

 

Mach dich sichtbar!

Sichtbar werden. Gesehen werden. Nicht übersehen werden. Sich zeigen. Sichtbarkeit – ein Begriff einerseits aus der Selbstständigkeit, um mit deinem Angebot und deiner Expertise potentielle KundInnen zu erreichen, dich zu vernetzen und für dein Thema zu stehen. Sichtbarkeit bedeutet auch innerhalb eines Unternehmens sichtbar zu werden, um mit den eigenen Fähigkeiten wahrgenommen zu werden, den nächsten Schritt auf der Karriereleiter nehmen zu können, möglicherweise sogar in Führung zu gehen. Generell ist Sichtbarkeit wichtig, damit Frauen mit ihren Meinungen, ihrer Sicht, ihren Bedürfnissen gehört werden. Für Female Leadership ist Sichtbarkeit wichtig, für Gleichberechtigung. Für mich bedeutet sichtbar zu werden vereinfacht gesagt: Gesehen zu werden, mit dem, wofür du stehst – und das dann in den jeweiligen Situationen in Beruf und Leben. Warum du sichtbar werden solltest ist ganz klar: Du hast ein Anliegen, möchtest etwas verändern in der Welt und verbessern und das geht nur, indem du dich dafür einsetzt, dass das Thema und deine damit verbundene Botschaft öffentlich wird. Beim Wort “öffentlich” fängt jetzt vielleicht dein Herz stärker an zu pochen. Denn das bedeutet auch, dass du dich ein Stück weit aus deinem Schutzraum bewegst.

 

Warum du noch nicht sichtbar bist

Diese Gedanken oder Erfahrungen blockieren dich vielleicht:

1.
”Wen interessiert denn meine Sichtweise.” // “Was ich zu sagen habe, ist nicht wichtig.” // “Ich weiß nicht genug".” Kennst du diese Sätze auch von dir? Mit diesen Gedanken hältst du dich selbst zurück und kommst nicht ins Handeln – und schon gar nicht in die Sichtbarkeit.

2.
”Ich will mich nicht so in den Mittelpunkt stellen.” Hast du auch schon gesagt? Sichtbarkeit heißt NICHT eine Ego-Show zu veranstalten. Es heißt, dass du für dein Thema einstehst – und im besten Fall zumindest eine Person inspirierst und ihr einen Impuls gibst, die ihr Leben verändert.

3.
Die eigene Sozialisation und persönlichen Prägungen zu hinterfragen und zu untersuchen, kann ebenfalls ein wichtiger Schritt sein, um herauszufinden, warum du nicht aus dir raus kommst.

4.
Insgesamt geht es darum, sich nicht „künstlich“ zurückzuhalten, sondern aus dem Herzen zu handeln und sich selbst zu vertrauen. Das Selbstvertrauen zu entwickeln, ist die Basis dafür, dass du dich traust gesehen zu werden.

 

In dieser Folge erfährst du:

  • Was Sichtbarkeit bedeutet und warum sie so wichtig ist – für dich und unsere Welt

  • Warum du noch nicht sichtbar bist und wie du sichtbar wirst

  • Meine Learnings auf dem Weg in die Sichtbarkeit mit FEMME FERVOUR

 

The Host or Guest

Hier findest du noch mehr Ressourcen zum Thema:

012 >> Wie du dich selbst stärkst und deine Ängste überwindest

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Generell ist Sichtbarkeit wichtig, damit Frauen mit ihren Meinungen, ihrer Sicht, ihren Bedürfnissen gehört werden. Für Female Leadership ist Sichtbarkeit wichtig, für Gleichberechtigung.

 

Anfang des Jahres schon war mir klar: Mein Coaching Business verändert sich und diese interne Veränderung darf nach außen sichtbar werden. Ich hatte den Wunsch nach einem professionellen Branding und einer Website, die zu meiner Arbeit und meiner Persönlichkeit passt. Im Sommer hatte ich endlich die richtige Person gefunden und die amerikanische Designerin Samantha Grose von REVAMP beauftragt. Es war ein perfect match! Um wirklich all in zu gehen, machte ich mit Sarina Kullmann neue Brand Photos, habe einen Raum gemietet und eine Stylistin gebucht. Das war wirklich ein Riesenschritt für mich: nur mit Profis zu arbeiten auf allen Ebenen – und mir damit selbst die Bestätigung zu geben, dass ICH Profi bin in dem, was ich tue.

Auch ich bin auf der Reise

 

Mit einer Website Launch Party habe ich FEMME FERVOUR veröffentlicht und seitdem bin ich nicht nur selbstbewusster geworden, über meine Themen zu sprechen, es sind auch ein paar wunderbare Kontakte und Chancen entstanden: Suse Kaloff kannte ich schon von einem ihrer Schreibworkshops. Sie rief mich eines Tages an und befragte mich zu einem Artikel in der COSMOPOLITAN über Stimme und wie durch die Arbeit damit unsere Weiblichkeit und unser Selbstvertrauen geweckt werden. Ich habe mich mit Katharina Heilen vernetzt, mit der ich ebenfalls in der Be Seen! Edition spreche.

A lot can happen when you show up!

 

BRENé BROWN sagt: “Courage starts with showing up and letting ourselves be seen.”

 

So wirst du sichtbar:

  • Finde heraus, was dein Thema ist, das dich begeistert und das den FERVOUR in dir weckt. Dein Thema findest du, indem du schaust, welche Interessen du hast, welche Veränderungen du dir wünschst in der Welt. Dadurch findest du deine Botschaft, mit der du sichtbar werden willst.

  • Damit sich andere mit uns verbinden können, müssen sie wissen, wofür du stehst, welche Werte du vertrittst. Wofür stehst du? Dafür ist es wichtig, dass du dich mit deinen Werten beschäftigst. Finde beispielsweise deine drei wichtigsten Werte heraus und dann schau, was es bedeuten würde, sie zu verkörpern. Wie lebst du deine Werte bereits? Wie verhältst du dich, wenn du nach deinen Werten lebst? Und woran erkennst du, dass du sie noch nicht verkörperst.

  • Wir werden mit und durch andere sichtbar: Such den Austausch, such dir Unterstützung, vernetze dich mit Gleichgesinnten. Das bedeutet nicht, dass sie das gleiche machen müssen wie du, lediglich, dass euch ähnliche Themen wichtig sind in der Welt. Über diese könnt ihr euch annähern und womöglich gar gemeinsame Projekte planen. Dann ist es wunderbar, wenn ihr unterschiedliche Schwerpunkte habt und eure unterschiedlichen Fähigkeiten einbringen könnt.

  • Letztendlich braucht Sichtbarkeit eines: Die Entscheidung, sichtbar zu werden! Damit beginnst du, dein Inneres auf “Gesehen werden” einzustellen. Erinnere dich immer wieder an deine Entscheidung, um dranzubleiben. Denn du wirst nicht über Nacht mit deinem Thema präsent sein.

 

wie ich dich unterstützen kann sichtbar zu werden

 

An dieser Stelle möchte ich drei Geschichten von Kundinnen aus dem Coaching erzählen:

Eine meiner Kundinnen kam zu mir, weil sie immer blockiert war, wenn sie in einer Gruppe etwas sagen sollte. Sie hat während unserer Arbeit im Rahmen von MéTAMORPHOSE die Erfahrung gemacht, dass Verbindung entstanden ist, weil sie ihre Meinung gesagt hat. Eine Frau kam auf sie zu und bedankte sich bei ihr, weil sie einen entscheidenden Anstoß gebracht hat. So fühlten sich beide nicht allein – wie wunderbar.

Eine andere Kundin wechselte den Job, während wir über mehrere MOMENTUM Sessions zusammen arbeiteten. Schon bald gab ihre Chefin ihr eine große Aufgabe: die Moderation eines wichtigen Meetings. Das ist aus zwei Gründen toll: Erstens wird ihr zugetraut und zweitens – und noch viel wichtiger: Sie traut es sich selbst zu!!! Dies war nur möglich, weil wir im Coaching Selbstvertrauen entwickelt haben und gleichzeitig daran gearbeitet haben, wie sie aktiv ihre Fähigkeiten und ihre Expertise deponieren kann. So hat sie signalisiert: Hey, ich kann was und ich will was! Und es hat funktioniert.

Im DEEP DIVE habe ich mit einer anderen Kundin herausgefunden, woher ihre Grübelschleifen kommen und wie sie aussteigen kann, wenn sie sie wiederholt aus der Situation reißen und am Handeln hindern. Nun kann sie aktiv ihr Leben gestalten und zu ihrer Expertise stehen. Da sie ein Team führt, fällt es ihr nun leichter, diese Verantwortung zu tragen und mit klarem Kopf und klaren Worten zu kommunizieren – und sich und andere zu führen.

 

Das sind die wichtigsten Learnings auf meinem Weg

in die Sichtbarkeit mit FEMME FERVOUR:

  • Es dauert! Man braucht Geduld, Kreativität, Einfallsreichtum und ein Gespür für die richtigen Menschen. Es geht darum, neugierig zu bleiben und in der Kommunikation mit dem Außen, ohne sich im Innen zu verlieren. Verlier dein Thema nicht aus den Augen verlieren und sei zugleich offen für Impulse und Ideen von anderen.

  • Essenziell für jeden langfristigen Prozess: Ein Umfeld zu haben, das dich unterstützt und das dich trägt. Besonders, wenn es mal noch nicht so läuft, wie du es dir vorgestellt hast. Da ist es so wichtig, dass du Menschen um dich hast, die dich lieben UNABHÄNGIG von dem, was du machst, die dich lieben, einfach, weil du bist. Denn wenn wir uns mit unserem Thema so stark identifizieren, dann hängen wir schnell unseren Selbstwert daran und es ist einfach so wertvoll, dass wir uns selbst daran erinnern UND Menschen haben, die uns das spiegeln, falls es so ist und mit denen wir unseren Fokus wieder herstellen können.

  • Wenn du wie ich in ein professionelles Branding, eine Website und ein Shooting investierst, um die virtuelle Basis für deine Sichtbarkeit zu legen, schenkt dir das so viel Selbstsicherheit. Mir ging es auf jeden Fall so – und mit Samantha Grose von REVAMP und Sarina Kullmann hatte ich die richtigen Partnerinnen an meiner Seite. Perfect Match!

  • Du darfst dir also Unterstützung suchen für deinen Weg. An jedem Punkt deiner Reise.

 

Impuls:

Eine FEMME FERVOUR hat die Ängste, hat die Zweifel – und die Flamme in sich, die weiß, dass es wichtig ist, dass sie sich zeigt.

  • Vor dieser heutigen Folge war ich sehr aufgeregt. Sie wird roh. Nackt. Unverstellt. Und deshalb gibt es auch weder Intro noch Outro und keine Tonnachbearbeitung. Es geht um eine sehr persönliche Geschichte und die möchte ich dir einfach so nah wie möglich erzählen.

    Vor etwa 10 Jahren hatte ich eine richtige Stimmkrise, in der ich meine Stimme komplett verlor – und schließlich wiederfand. Warum mir das passiert ist und wie ich da rausgekommen bin, welche Schlüsselmomente es auf dem Weg gab und wie ich heute damit umgehe, wenn die Stimme holpert – das teile ich mit dir in der heutigen Episode.

    Erst einmal: Warum ist diese Folge so wichtig? Warum ist es mir so ein Bedürfnis, meine Geschichte mit dir zu teilen? Nun, zunächst bin ich sicher nicht die einzige, deren Stimme, ach was, deren ganze Identität in einer Krise war. Sicher hast du Einiges, was ich dir heute erzähle so ähnlich auch schon erlebt und wir resonieren da miteinander. Außerdem ist das, was ich dadurch gelernt habe, ganz essenziell dafür, was ich heute mache und wer ich heute bin. Stimme fand ich schon immer interessant und ich spürte da schon immer ein großes Potential in mir und viele Fragen – dank dieser Zeit, die sich so furchtbar anfühlte, als ich sie durchlebt habe, bin ich heute da, wo ich bin und die Frau, die ich heute bin. Okay. Lass uns anfangen. Ich muss mich etwas ranreden und zurückgehen in eine Zeit vor über 10

    Jahren: damals war ich Schauspielstudentin an der Ernst Busch Hochschule für Schauspielkunst in Berlin. Es war das, was ich immer machen wollte: Schauspielerin wollte ich werden, solange ich denken kann, was man mit seinem Leben anfangen kann. Die menschliche Psyche, Erlebnisse, Beziehungen, Stimme, Sprache – das war schon faszinierend für mich, seit ich ein kleines Mädchen war und ich mochte schon immer gern Menschen beobachten und analysieren und mich spielerisch ausleben. Beste Voraussetzungen, um Schauspielerin zu werden.

    Im 2. Studienjahr durften wir zum ersten Mal für ein Szenenstudium auf die große Bühne – das fand ich echt aufregend und empfand das als großen Schritt. Und ich durfte mit einer Schauspielerin arbeiten, die ich bereits seit ein paar Jahren sehr bewunderte, die auch ein großes Vorbild für mich war auf der Theaterbühne. WOW! Es wurde Herbst glaube ich, ich setzte mich unheimlich unter Druck, wollte in allem richtig gut sein – in jedem Unterricht, besonders in diesem Szenenstudium. Kurz zur Erklärung: Auf der Schauspielschule probt man immer für ungefähr sechs Wochen ein paar Szenen einer durch die Mentorinnen zugeteilten Rolle aus einem Stück. Da ist man dann mit anderen Kommiliton*innen zu zweit, zu dritt oder manchmal auch zu viert und arbeitet mit einem Dozenten oder einer Dozentin, die das ganze sozusagen inszeniert. Dann gibt es ein Vorspiel, das einer Prüfung entspricht mit anschließender Auswertung. Für mich ging es also um was. Und nun muss ich noch ein Stück zurückgehen: In meiner Jugend habe ich Leistungssport gemacht. Schwimmen. Da wir bereits sehr früh an großen Meisterschaften teilnehmen können – denke an Franzi van Almsick, die mit 14/15 Jahren bei Weltmeisterschaften abgesahnt hat – war das Trainingspensum entsprechend hoch und in mir festigte sich der Glaube: viel hilft viel. Ohne Fleiß kein Preis. Es muss wehtun, du musst über Grenzen gehen. Sonst hast du nicht alles gegeben. Gut. Das ist eine wichtige Information, denn: Während der Probenzeit zu diesem Szenenstudium bekam ich eine Erkältung. Ich dachte mir: ach was, ich pump mich hoch, wird schon werden – Pause machen nur die Schwachen, aber ich bin stark. So schleppte ich mich eine Zeit, probte Vollgas, ging auch mit vollem Karacho in die Stimmkraft. Eines morgens in meiner WG-Küche hatte ich so starke Schmerzen beim Sprechen, dass ich doch Angst bekam. Es fühlte sich an, also würden meine Stimmbänder verbrennen. Damit ging ich dann doch zum HNO. Diagnose: Kehlkopfentzündung. Zwei Wochen Stimmruhe. Inhalationen. Und das Schlimmste natürlich: keine Proben. Dabei hatte ich mich so auf diese Arbeit gefreut und war zu allem bereit. Doch mein Körper war nun überhaupt nicht mehr bereit. Und meine Stimme schon gar nicht. Ich war völlig fertig...

    Was nun folgte, war eine Odyssee. Ich fühlte mich einsam und isoliert. Ich redete mir ein, dass es allen anderen in meiner Klasse leichter fiel, mit den Anforderungen des Studiums klar zu kommen, dass nur ich mich schwer tat – und das verstärkte den Druck, den ich mir machte nur noch mehr. Nach etwa 10 Tagen Stimmruhe wollte ich es wagen, meine Stimme zu testen. Ich hatte gerade geduscht, war im Bad und wollte einfach nur einen Satz sagen. Doch raus kam nur Luft. Ja, du hast richtig gehört: Nur Luft. Die Panik überrollte mich. Sofort ließ ich kühles Wasser über meine Handgelenke laufen. Brach in Tränen aus. Sah mich mit verquollenen Augen im Spiegel an und wusste nicht weiter. Hatte ich nun für immer meine Stimme verloren? Würde ich niemals

    Schauspielerin werden? Niemals die Bühne rocken, intensiv fühlen und andere Menschen mitreißen? Das war es, was ich wollte: Spielen, um zu erleben und miterleben zu lassen. Damit die Menschen die Menschen verstehen. Das war mein Anspruch. Ich hatte schon immer einen sehr hohen Anspruch an mich. Der mir oft großen Druck machte. Mich nicht schlafen ließ. Mich nicht mein Leben genießen ließ. Mich nicht entfalten ließ. Könnte der Phoniater damals recht gehabt haben? Vor der Schauspielschule musste man ein phoniatrisches Gutachten erstellen lassen, das bescheinigte, dass man organisch geeignet war für den Schauspielberuf. Seine Worte damals: Na gut, ich stelle Ihnen das aus, aber es wird schwer werden für Sie – Sie werden womöglich nie auf einer großen Bühne stehen können, Ihre Stimme ist zu zart dafür. Mir war es Wurscht – Hauptsache, ich bekam das Gutachten. Challenge accepted! Ich werd meinen Weg schon gehen. Und nun? Hatte ich versagt. Heute denke ich mir: Wie unglaublich diese Aussage von diesem Arzt doch war und wie sehr sie mich beeinflusst hat. Ein Moment in seinem Leben, den er wahrscheinlich gleich wieder vergessen hatte, der mein Leben jedoch prägte. Denn in mir hat sich abgespeichert: ich muss mich anstrengen. Ich werde es schwer haben. Ich bin eigentlich ungeeignet. Im Coaching erlebe ich ganz oft ähnliche Momente mit den Frauen, mit denen ich arbeite. Auch ihnen sind einmal Sachen gesagt worden, die sich eingeprägt haben als Überzeugungen wie: Ich bin immer die Leise. Was ich zu sagen habe, ist nicht wichtig. Es ist egal, ob ich gehört werde. Es interessiert sowieso niemanden. Und das hemmt. Das fühlt sich echt beschissen an. Auch ich wurde während meiner Stimmkrise von ähnlichen Gedanken heimgesucht: Bestimmt verachten mich alle dafür, dass ich so schwach bin. Mit mir verbringt man nicht gern Zeit, weil ich so belastet bin mit meiner Krise. Nur mir geht es schlecht. Ich war fast neidisch darauf, wie wenig die anderen auf ihre Stimmen anscheinend achten mussten und Umschreien konnten, wie es ihnen gefiel... Gut. Zurück zur Badezimmer-Situation. Es kam also nur Luft raus. Ich kommunizierte mit meiner Mitbewohnerin nur über Zettel. Ich tat alles, um gesund zu werden: Schluckte Vitamine, inhalierte wie eine Weltmeisterin, trank Ozeane an Ingwertee. Nahm pflanzliche Tropfen, Schüsslersalze. Konnte mir beim Bäcker ja nicht mal ein Brötchen bestellen! Ich fühlte mich klein und nicht existent auf der Welt. Ohne Stimme hatte ich meine Persönlichkeit verloren. Und genau darum ging es. Das Organische war das Eine: Die Kehlkopfentzündung war das Eine und die war irgendwann natürlich ausgeheilt. Nun ging es um mehr. Nun ging es darum, mich von Innen heraus zu stärken und im wahrsten Sinne des Wortes meine Stimme zu finden. Damit meine ich meine Identität, meine Persönlichkeit und mich als erwachsene Frau. Offensichtlich mangelte es mir an Selbstvertrauen, an Selbstbewusstsein – und daran, meine Wirkung selbst einschätzen zu können. Das sind heute tatsächlich auch die drei häufigsten Themen im Coaching. Selbstvertrauen im Sinne von sich selbst vertrauen, dass das, was du zu sagen hast, Bedeutung hat. Dass du Bedeutung hast. Selbstbewusstsein als sich selbst bewusst sein, wie du mit deinem Material, das heißt mit deiner Stimme, deinem Körper, deinem System, das dir Ausdruck verleiht, umgehst. Und schließlich die Fähigkeit zur Selbsteinschätzung, um zu wissen, was du da tust oder getan hast und wie du es anpassen kannst. Damit du unabhängig bist vom Feedback von außen. Denn das kann qualifiziert sein oder eben nicht – und es ist ganz ganz wichtig, dass du lernst, dass DU dein eigener Maßstab bist. Das ist auch tatsächlich eines der größten Learnings aus dieser Zeit: Ich bin mein eigener Maßstab. Nur ich kenne meinen gesamten Weg, nur ich darf über mich urteilen – im besten Sinne des Wortes – nur ICH darf mich bewerten. Und heute bin ich tatsächlich sehr dankbar für diese Zeit, die sich damals natürlich furchtbar anfühlte, die aber dazu beigetragen hat, dass ich heute da bin, wo ich bin, dass ich weiß, was ich weiß – und es nun im Coaching weitergeben kann. Damit auch du deine Stimme findest und deine Persönlichkeit, deine Authentic Expression lebst. Doch ich möchte nicht vorgreifen. Ich versuchte also neben dem körperlichen mich-wieder- aufbauen auch ein seelisches. Und bekam eine großartige Unterstützung. Über die Schauspielschule kam ich zu einer Stimmtherapeutin, die ich für die gesamte restliche Zeit an der Schauspielschule aufsuchte. Mit ihr zusammen baute ich meine Stimme wieder auf. Lernte meine Stimme erst einmal richtig kennen und lieben. Durch die Kehlkopfentzündung war meine Schleimhaut Komplett abgerieben. Diese Schleimhaut ist eigentlich dafür da, die Stimmbänder zu befeuchten, sie elastisch zu halten und sie zu schützen. Diesen Schutz bauten wir gezielt und geduldig wieder auf. Tag für Tag am Anfang, später Woche für Woche oder vor jeder Theateraufführung, die ich während des Studiums hatte. Und Stück für Stück und in diesem vertraulichen Rahmen kam auch mein Selbstvertrauen wieder. Ich lernte meine Stimme zu genießen, ihr irgendwann sogar etwas zuzumuten. Mein Sprecherzieher durfte ein Mal hospitieren und versuchte, mich ebenfalls im schulischen Kontext zu unterstützen, denn es war längst klar, dass es nicht nur um technische oder wie wir im Theater sagen, um handwerkliche Mängel ging – es ging darum, mir wieder eine Leichtigkeit zurückzuerobern und ins Spielen zu kommen. Zum 3. Studienjahr wechselte ich zu einer Sprecherzieherin. Ich wusste, sie hatte eine andere Handschrift und war vermutlich doppelt so alt wie mein erster Sprecherzieher. Von ihm hatte ich sehr viel gelernt. Nun wollte ich auch die Begegnungen mit ihr erleben. Und das waren wirklich tolle Begegnungen. Nun teile ich mit dir ein paar Schlüsselmomente auf meiner Reise zu meiner Stimme: Jene Sprecherzieherin war eine sehr weise, elegante, inspirierende Dame. Sie konnte sehr gut gucken, also mich sehr gut beobachten und meine Schutzmechanismen identifizieren. Damit meine ich die Art und Weise, mit der ich mich rettete in äußerliche Mittel, um nicht ganz in die Rolle zu schlüpfen, um gerade noch so zu gefallen. Sie sagt dann immer: Ach! Sie bluffen! Nein – Das glaube ich Ihnen nicht! So ging das eine Weile. Bis zu einem Moment in einer Begegnung. Ich hatte einen Text vorbereitet, saß auf dem Stuhl. Und immer wieder war sie streng mit mir und ermunterte mich, es doch „einfach so“ zu sagen. Ich merke, wie sich etwas in mir rührt, während ich dir das erzähle und ich bin ihr so dankbar für diese Erfahrung. Denn was dann passierte, war magisch: Es gelang mir tatsächlich, es einfach so zu sagen, mich schutzlos der Situation auszusetzen, ganz bei mir zu sein. Und zu fliegen. Sofort kamen mir die Tränen. Ich fühlte mich auf einmal so leicht: als hätte mir jemand einen schweren Mantel von den Schultern genommen. So konnte spielen also sein. Und da musste ich gar nicht spielen!? Das war phantastisch. Dieser Moment hat mich so geprägt und begleitet mich bis heute in der Theaterarbeit und auch im Coaching. Denn wie oft versuchen wir, etwas vorzugeben – sei es eine Professionalität, eine starke Facette von uns, ein so-muss-man-das-doch-machen-oder-nicht!? Dabei dürfen wir es einfach sagen, wie es ist. Und das hat eine unglaubliche Kraft. Eine Souveränität. Und Ausstrahlung. Sag doch einfach mal so deinen Namen. Und steh dazu. Ich bin Andine. Ohne diesen Satz auszuschmücken, besonders zu sagen oder etwas damit bewirken zu wollen. Sag es, wie es ist. Wow! Ein weiterer Schlüsselmoment, auf den ich lange hingearbeitet hatte und der sich endlich einlöste, war das Vorspiel zu Antigone. Ich spielte mit zwei Kommilitonen Antigone. Wir waren echt ein gutes Team, unsere Mentorin Steffi Kühnert hat das Szenenstudium begleitet auf ihre direkte Art und mir auch eine tolle Unmittelbarkeit und Direktheit ermöglicht. Dieses Vorspiel war wie ein Durchbruch für mich: Ich ging ganz auf im Spielen. In den Momenten des Monologes besonders, in dem Antigone ihren letzten Weg geht, denn sie ist zum Tode verurteilt. Das sind natürlich Dimensionen, die man kaum fassen kann – doch es gelang mir. Ich bekam auch richtig schönes Feedback von anderen Studis. Doch das war gar nicht der Punkt. Der Erfolg bestand für mich darin, dass ich nicht die ganze Zeit Angst hatte, meine Stimme könnte nicht halten. Meine Kehlkopfentzündung und mein Stimmverlust waren nun über ein Jahr her gewesen. Ich hatte monatelange Arbeit mit meiner Stimmtherapeutin hinter mir, war begleitet worden von meinem ersten Sprecherzieher und dann noch von der wunderbaren anderen Sprecherzieherin. Ich hatte mir das erarbeitet. Und gelernt, mir selbst zu vertrauen, mich hinzugeben, Kontrolle aufzugeben und im Moment loszulassen. Das war auch so ein unglaublicher Fortschritt für mich, da ich es ja vom Leistungssport gewohnt war, mich durchzubeißen und ich konnte vom Kopf gesteuert wirklich körperlich übermenschliches vollbringen bzw. über (eigentlich unnötige) Grenzen gehen... Und das hatte ich transformiert. Denn wenn es um die Stimme geht, ist Druck mit das Schlimmste, was du machen kannst: Die Magie entsteht im Loslassen. Im Freilassen deiner Stimme. Das machen wir im Coaching durch Ausprobieren, durch ein Erspüren des Zusammenspiels aus Körper, Atem und Stimme, sodass du etwas von der Technik, bzw. von dem Handwerk erlernst, was wir im Theater anwenden. Und durch die Arbeit von Innen: Welche mentalen Blockaden halten dich zurück? Damit irgendwann auch meine Coachees diese Momente der Freiheit mit ihrer Stimme erleben können und in ihre volle Entfaltung kommen. Solche Momente sind echt unbezahlbar und können so tiefgreifende Erfahrungen sein, die verändern, wie du dich siehst und fühlst. Hier ist noch ein spannender Gedanke: Als ich in dieser Krise war, meinte eine befreundete Tanzstudentin zu mir: Andine, wenn du diese Krise spürst – dann ist die eigentliche Arbeit schon gemacht. Dein System hat es nur noch nicht als neue Natur akzeptiert. Und darin besteht das Gefühl der Krise. Das Neue einsinken zu lassen. Daran erinnere ich mich heute gern und freue mich. Dann entspanne ich mich und lasse die Arbeit im Innen von allein geschehen. Letztendlich überstand ich diese Krise, bekam mein erstes Theaterengagement in Regensburg. Und trat es an nicht nur mit Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein und der Fähigkeit zur Selbsteinschätzung – und natürlich mit all dem schauspielerischen Handwerk, das ich an der Busch gelernt hatte, und für das ich unglaublich dankbar bin. Sondern besonders auch mit den Kenntnissen darüber, wie ich meine Stimme pflegen kann. Was sie regeneriert. Damit ich eben nicht bei einer Erkältung oder bei Heiserkeit sagen muss: Na gut, dass schweige ich ein paar Tage, dann geht’s wieder. Nein – ich kann vorbeugen, meine Stimme schützen. Und seitdem hat fast nichts meiner Stimme wieder etwas anhaben können. Kein animalisches Brüllen als Elisabeth I. von England, kein kratzig sprechendes Räubermädchen im Weihnachtsmärchen, in dem ich neben dieser Räuberin auch die Schneekönigin und die Prinzessin spielte und das wir glaube ich um die 50 Mal in sechs Wochen spielten, teilweise zwei Mal am Tag. Und all das darf nun in meine Coaching-Tätigkeit einfließen. Wobei ich betonen möchte, dass ich künstlerisch-kreativ und sprechwissenschaftlich fundiert ausgerichtet bin, nicht medizinisch. Will heißen, ich habe nicht die Kompetenz und auch nicht den Wunsch, Stimmstörungen zu behandeln.

    Was mein Wunsch ist und meine Intention mit meiner Arbeit ist, dich zu unterstützen, deine Stimme zu finden, in deine volle Präsenz zu kommen, das zu genießen, was du zu sagen hast. In mein neues 3-monatiges Programm MéTAMORPHOSE fließt alles ein: Handwerk und Techniken, die ich seit mittlerweile 10 Jahren als Schauspielerin anwende. Sprechwissenschaftlich fundierte Methoden aus meinem Masterstudium in Kommunikation, das ich neben dem Theaterengagement absolviert habe. Spirituelle Themen aus meiner Tätigkeit als Yogalehrerin und auch als Yogini seit über 20 Jahren. Tiefenpsychologisch und systemisch fundierte Ansätze aus meiner Coaching-Ausbildung bei einem Therapeuten in Heidelberg. Und natürlich bekommst du über 30 Jahre meiner Lebenserfahrung. Wir arbeiten von außen und von innen an deiner Authentic Expression – denn nur dann fühlst du dich leicht und selbstsicher im Auftreten – sei es im beruflichen oder privaten Kontext. Und ganz besonders freut es mich dabei immer wieder, wenn Frauen Raum einnehmen und ihre Botschaft in die Welt bringen. Denn das macht die Welt zu einem besseren Ort. Also wenn du mich nach meiner Business-Vision fragst: Ich wünsche mir eine friedliche, aufrichtige Welt, in der wir einander mit Respekt und Wertschätzung begegnen. Und ganz viel Herz. Ich glaube, das ist ein gutes Schlusswort für diese Folge von Voice To Heart. Für MéTAMORPHOSE kannst du dich übrigens auf der Warteliste eintragen und erfährst als Erste, wenn es wieder Spots gibt, um mit mir zu arbeiten. Den Link dazu findest du in den Shownotes. Ich freue mich wirklich sehr, wenn du deine Stimmerfahrungen mit mir teilst: Konntest du an eineigen Stellen resonieren? Was beschäftigt dich? Wie kann ich dich unterstützen? Erzähl mir deine Stimmgeschichte. Wie geht es dir mit deiner Stimme? Welche Stimmen in deinem Kopf blockieren dich? Du bist damit nicht allein. Du hast heute gehört, dass ich einen weiten Weg bis heute zurücklegen musste, mit Rückschlägen, mit Menschen, die nicht an mich glaubten. Du kannst dich entfalten.

    Let ́s Connect – meinen Kontakt findest du auch in den Shownotes Unterstütze VOICE TO HEART, indem du dem Podcast folgst, 5 Sterne dalässt oder mir sogar auf Apple Podcasts eine Rezension schreibst. Bis zur nächsten Folge VOICE TO HEART...

Andine Pfrepper

Bonjour, Ich bin Andine.

Seit über 10 Jahren arbeite ich freischaffend als Schauspielerin und Hörbuch-Sprecherin.

In VOICE TO HEART teile ich mit dir mein Wissen und meine Erfahrungen mit Menschen und für Menschen – damit du dich traust, on point präsent zu sein und deine Expertise nicht länger zurückzuhalten.

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